Wenn man bei der Firma mit dem Apfel einkaufen möchte, dann läuft das zum Beispiel über eine Niederlassung in Irland. Da fragte ich mich schon einmal, was denn an diesem Arrangement so attraktiv sein soll. Es war dann aber nicht spannend genug, dem nachzugehen. Dieser Tage hörte ich aber auch noch, dass sich Vertreter deutscher Pressekonzerne öffentlich darüber aufregen, dass die Firma Google (Betreiber einer Suchmaschine) durch Geschäfte via Irland ungehörig viel Steuern spare. Aha, Irland wieder. Wenn man mal darauf aufmerksam wurde, ist es tatsächlich gar nicht mehr schwierig herauszufinden, wie das betreffende Prinzip funktioniert: Es handelt sich um ein Konstrukt, das Fachkundigen unter dem Namen Double Irish geläufig sein dürfte, idealerweise offenbar mit einem Dutch Sandwich. Man sollte davon ausgehen dürfen, dass all diejenigen, die dieses Geschäftsverhalten womöglich unterbinden wollten, sich ebenso leicht darüber ins Bild setzen könnten.
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Suchmaschinengeschäftsmodell
Mit einiger Verwunderung und noch mehr Unverständnis und einer schon fast morbiden Faszination nehme ich die lautstarken Versuche so mancher von regem Publikationsverkehr abhängigen Traditions-Medien wahr, Suchmaschinenbetreibern zu verbieten, sie aggregativ zu zitieren; und ihnen damit vermutlich einen immer größeren Teil ihres Publikums zuzuführen. Ich selber lese eigentlich mittlerweile zielgerichtet großenteils Blogs und spezielle Themenseiten; zur tradionellen Presse finde ich von andernorts (und würde ihr Wegfallen tendenziell immer weniger unmittelbar bemerken).
Eine der seltsamen Begründungen der Altmedien für ihre scheinbare Unterlassungs- und tatsächliche Geldforderung lautet immer wieder, die Suchmaschinen seien von ihren wertigen Inhalten abhängig. Die darin enthaltene Zweitbehauptung hinsichtlich Qualität sei hier gerne ignoriert. Wie steht es aber um die vorgebliche Abhängigkeit des Geschäftsmodells der Suchmaschine(n)? Nun, wenn man den von Frédéric Filloux recherchierten Zahlen glauben darf, dann liegt hier eine große Fehleinschätzung vor. Diese könnte neben anderem das Ende der Alten Medienwelt bald besiegeln.
Schwankende Gestalten
Die Sprachwissenschaft bezieht sich in ihren Sonntagsreden und DFG-Anträgen gerne auf die mentalen Grundlagen der Sprache; von denen man, alles in allem, natürlich herzlich wenig weiß. Dort, wo die Psycholinguistik manchmal ein Weniges herausfindet, stellen sich in der Regel auch gleich mehr Fragen als Antworten vorgelegt werden können. Umso spannender ist es, zusammengefasst zu lesen, was anderswo inzwischen gefunden wurde. Die kurz angedeuteten Ausblicke auf statistische Methoden und maschinelles Lernen erscheinen besonders reizvoll: Hier schließt sich dann doch ein Kreis zumindest mit einigen Spielarten der Computerlinguistik.